Waldkindergarten

Waldkindergärten werden häufig als „Kindergarten ohne Dach und Wände“ bezeichnet. Wir verbringen den Kindergartenalltag in der freien Natur. Die Aktivitäten finden bei jedem Wetter draußen statt. Die Kinder erleben so Frühling, Sonne, Herbst, Regen, Sommer, Schnee, Wind und Winter hautnah. Dabei achten wir selbstverständlich auf die Sicherheit und das Wohlergehen der Kinder. Bei sehr niedrigen Temperaturen oder starkem, anhaltendem Regen nutzen wir unser gemütliches Waldhaus zum Aufwärmen, Umziehen und als Ausweichmöglichkeit. Wir möchten unbedingt vermeiden, dass Kinder frieren oder sich unwohl fühlen.

Kreativität

Das Spielen in der Natur mit wenigen Spielzeugen regt die Kreativität der Kinder an. Die Kinder verwandeln Stöcke und Blätter in Zauberstäbe, Kochlöffel, Musikinstrumente oder Stifte und umgekippte Bäume in Klettergerüste, Flugzeuge, Pferde, Zelte sowie Verkaufsstände.

Bewegung

Die Kinder haben in der Natur ausreichend Platz sich frei zu bewegen. Sie toben, klettern, rennen, rutschen und rollen über den Waldboden. Dabei lernen sie ihre Grenzen kennen und erweitern diese: Wie hoch kann ich alleine auf einen Baum klettern, so dass ich auch alleine wieder zurück kann? Wie kann ich über einen glitschigen Baumstamm balancieren?

Umweltbewusstsein

Durch den Aufenthalt in der Natur entwickelt sich eine Verbundenheit zur Umwelt, die wir fördern und so das Umweltbewusstsein der Kinder stärken. Die Kinder beobachten dafür beispielsweise kleine Tiere wie Marienkäfer, Ameisen, Würmer und Spinnen in der Natur und mithilfe von Lupengläsern.

Studien

Eltern und Lehrkräfte fragten insbesondere zur Entstehungszeit von Waldkindergärten nach den Vor- und Nachteilen dieser Pädagogik. Raith und Lude haben für ihr 2014 veröffentlichtes Buch „Startkapital Natur“ eine Vielzahl von entsprechend Studien gesichtet und die wichtigsten Ergebnisse dargestellt. Berücksichtigt wurden in den Studien Konzentrationsfähigkeit, Sprachkompetenzen, Selbstbewusstsein, Wissen über Natur, Stress und Spielverhalten. Beate Kohler sagt: „Die Ergebnisse der von Raith und Lude zusammengestellten Studien sind eindeutig: Der Aufenthalt in der Natur fördert die kindliche Entwicklung!“ (2014, S. 79).